Gruselfilm mit Happy EndGegen den TSV Friedberg III bekleckert sich die 1. Herrenmannschaft des TSV 1871 Augsburg wahrlich nicht mit Ruhm. Aufgrund einer sehr engagierten Schlußphase kann man das Spiel dennoch mit 24:21 für sich entscheiden.Mit dem TSV Friedberg III trat am Samstag eine Mannschaft bei den Tigers an, gegen die man noch einiges gut zu machen hatte. Das Hinspiel hatte man nämlich noch aufgrund einer äußerst schwachen Trefferquote unnötig aus der Hand gegeben. Es war also Wiedergutmachung angesagt. Und wie es in einem typischen Gruselfilm so ist, verlief zu Beginn des Spiels auch alles ziemlich glatt. Die 1871er traten engagiert auf, spielten aus einer sicher stehenden Defensive überlegte Angriffe und gingen nach einer viertel Stunde mit 7:3 in Führung. Doch urplötzlich (und vollkommen unnötig) schalteten die Gastgeber um mindestens zwei Gänge zurück. Im Angriff agierte man viel zu überhastet und schenkte den Friedberger ein ums andere Mal durch verkorkste Kreisanspiele und vergebene Großchancen den Ball. Auch lies sich die Abwehr mehr und mehr von den Gästen einlullen, was zu viel zu einfachen Toren führte. Plötzlich stand es 8:9 für die Friedberger. Erst beim Stand vom 11:12 rissen sich die Tigers nochmal am Riemen und drehten das Spiel zum 13:12 Pausenstand.In der zweiten Hälfte wurde das Spiel ganz gruselfilmlike noch grausiger. Nach 15 Minuten war den Augsburgern “ein” einziges Tor gelungen, den Gästen aus Friedberg hingegen drei. Resultat war der 15:15 Ausgleich. Die nächsten fünf Minuten spielte die 1. Herren dann auch noch so,als wäre sie von allen guten Geistern verlassen. Gegenstöße wurden vollkommen überhastet und unkonzentriert abgeschlossen, beste Tormöglichkeiten wurden ausgelassen und dreimal spielte man den Ball völlig unbedrängt direkt in die Arme des Gegners. Friedberg zog bis zur 50. Minute auf 15:19 davon. Trainer Robs Vetterle zog die Notbremse und nahm eine Auszeit. Die folgende Ansprache war dann so etwas wie die Initialzündung für die letzten zehn Minuten. Und wie in einem guten Gruselfilm wurde es zum Ende hin noch mal richtig spannend. Mit der Anfangsformation gelang den Gastgebern das 16:19. Dieser Treffer stachelte das Team nochmal so richtig an. Während die Tigers nun sicher verwandelten (aufgrund einer viel engagierteren Leistung), vergaben die Friedberger nun hochkarätige Chancen vor dem Gastgebertor. In der 57. Minute stand es plötzlich wieder 21:19 für die Augsburger. Zwar konnten die Gäste noch zweimal den Anschlusstreffer erzielen. In den entscheidenden Momenten wurden die Würfe der Friedberger aber pariert und im Gegenzug in Tore umgemünzt. Am Ende stand ein unnötig spannendes 24:21 auf der Anzeigetafel.Negatives: Dass man trotz der überzeugenden Leistung in den ersten zehn Minuten noch einmal so in Bedrängnis kommt, darf einfach nicht passieren. Hier muss sich einfach jeder einzelne an der Nase packen und noch einen Gang drauf legen. Positives: Zwanzig gute Minuten reichten zum Sieg, wobei vor allem in den letzten zehn Minuten der Wille und die Kampfeslust des kompletten Teams zu spüren waren. Darauf lässt sich weiter aufbauen.So wie in der Schlußphase muss man auch nächste Woche beim Tabellendritten SC Ichenhausen auftreten. Konnte man dem SC in der Hinrunde noch die erste Saisonniederlage zufügen, wird das Rückrundenspiel am Samstag um 19.15 Uhr bestimmt ein ganz harter Brocken.TSV 1871 Augsburg: Egermann, Merz, Reichert (7/2), Feistle (2), Cleven, Repky (3), Adolph (2/2), Eckiert (1), Koppe, Kasten U., Kasten P. (3), Albrecht (5)