SC Kissing TSV 1871 Augsburg 28:30 (12:14)Im Spitzenspiel um die Meisterschaft fand der TSV 1871 Augsburg nie in die Partie, präsentierte sich formschwach, obwohl in Bestbesetzung angetreten und bezwang dennoch den Gastgeber SC Kissing. Die Zuschauer sahen in den ersten Minuten einen gut eingestellten Tabellenführer, der sich der Wichtigkeit des Spiels sehr bewusst war und der gleich mit absoluter Entschlossenheit loslegte. Die Gastgeber ließen zu diesem Zeitpunkt die Tigers gewähren, so dass mit mustergültig vorgetragenen Spielzügen und präzisen Gegenstößen ein 1:4 auf der Anzeigetafel stand. Wäre es so weitergegangen, hätten die Zuschauer ein unterhaltsames temporeiches Handballspiel gesehen. Doch die Kissinger stellen sich quer, vermieden jedes noch so schnelle Spiel nach vorne und hofierten den Ball mit aller Gemütlichkeit von der Abwehr in den Angriff. Diese Verhalten darf der Routine des gesetzteren Kissinger Kaders zugeschrieben werden und nicht des eventuell aufkommenden Verdachts der Lauffaulheit. Nicht nur dadurch, sondern auch durch konsequentes Ausnutzen der Torchancen und durch einen Kissinger Kreisspieler, der aus der Augsburger Abwehr regelrecht einen Schweizer Käse anrührte, bewies der Gegner seine Erfahrung. Der TSV 1871 war aus dem Spiel, verhaspelte sich im Angriff in wenig ertragreichen, ideenlosen Aktionen und Kissing führte plötzlich mit zwei Toren. Zehn Minuten vor der Halbzeitpause tauschte Trainer Alex Fischer, in Hoffnung auf Besserung der Abwehrarbeit, den gesamten Abwehrmittelblock aus. Mit dessen tatkräftigen Engagement gelang es nun die Löcher zu flicken und erste Schäden zu beseitigen. Aus der stabilisierten Abwehr heraus nahm das schnelle Spiel an Fahrt auf und zur Pause war eine zwei Tore Führung wieder hergestellt. Dem ehem. Tabellenzweiten war es gegönnt, besser aus der Kabine zu kommen. Mit einem fulminanten fünf Tore-Lauf wendete Kissing das Blatt innert kürzester Zeit. Die Startformation von 1871 ließ die Gastgeber und v. a. dessen Mittelmann, vielleicht aus Höflichkeit oder Respekt vor dem Alter, im Angriff ohne Mühe gewähren. Mit seinen platzierten Unterarmwürfen fand der Kissinger Mittelmann mehrmals die Löcher. Zehn Minuten vor Schluss, mit einem drei Tore Rückstand im Nacken, dämmerte es dann doch der Mannschaft um Alex Fischer, dass das Spitzenspiel verloren gehen könnte, wenn nicht bald eine Aufholjagd gestartet wird. Allen voran stand nun Manuel Feistle, der bis dahin untergetaucht war, und nun mit mehreren Toren am Stück quasi im Alleingang die Kissinger besiegte. Aus einem 26:23 wurde ein 26:28. Bis zum Endstand von 28:30 kam durch eine Zwei-Minuten Strafe und nur einem Tor Vorsprung nochmals Spannung auf, letztendlich aber war dann trotz einer insgesamt enttäuschenden Leistung von 1871 der Sieg unter Dach und Fach.Den Kissinger merkte man nach Spielschluss die Enttäuschung auf die vertane Chance an, jedoch hatte der TSV 1871 in der entscheidenden Phase den Vorteil des schnellen Spiels auf seiner Seite. Mit diesem Sieg und den vorangegangen gegen Hochzoll und Dasing kommt der TSV 1871 Augsburg dem erklärten Ziel der Meisterschaft einen gewaltigen Schritt näher. Das nächste Spiel findet am 05.02.2011 um 19.30 Uhr in der Sporthalle am Meierweg statt. Gegner ist der TSV Neusäß. TSV 1871 Augsburg: Winkelbauer, Späth; Feistle (6), Gold (2), Homann (1), Repky (2), Koppe (3), Stiegelmair (3), Schmölz (6/4), Eckiert (2), Adolph (3), Lorenz, Reichert (2)