Niederlage in Günzburg besiegelt das Schicksal der Tigers
Nach 60 Minuten Abstiegskampf mussten die Bezirksoberliga-Handballer des TSV 1871 Augsburg die Günzburger Rebay-Halle als Verlierer verlassen und stehen deshalb als zweiter Absteiger neben dem VSC Donauwörth fest.
Zwei Wochen nach dem überraschenden Erfolg im Derby gegen den TSV Göggingen stand für die Handballer aus dem Augsburger Norden fest, dass man alles daransetzen möchte, um den Klassenerhalt in der schwäbischen Beletage zu sichern. Hierfür benötigte man neben vier Punkten aus den verbleibenden zwei Spielen auch noch Schützenhilfe. Aus diesem Grund wies Trainer Lubos Urban vor Spielbeginn darauf hin, dass man zumindest seine eigene Pflicht erfüllen solle, um die Chancen aufrecht zu erhalten. Wie schon beim Hinspielerfolg im Oktober mussten die Tigers auf Rückraumshooter Marek Husty verzichten, der damals hervorragend von Patrick Kasten und Manuel Feistle vertreten wurde. Auf Günzburger Seite erwartete man ein breites Aufgebot aus der Junioren-Handball-Bundesliga, da tags davor der letzte Spieltag der A-Junioren stattfand. Dem war letzten Endes jedoch nicht so, sodass die Legostädter ihren Kader mit den Jugendspielern lediglich ergänzten.
Die Herren aus Oberhausen begannen das Spiel unter Anderem mit den Rückkehrern Lukas Schmölz und Lukas Nachbauer, die insbesondere aus dem Rückraum Akzente setzen sollten. Mit dieser Aufstellung ging man das Spiel in der Anfangsphase konzentriert an und konnte zur elften Minute bereits mit 3:5 in Führung gehen. Kurz darauf verlor man leider den Faden, da innerhalb kürzester Zeit mehrere Tempogegenstöße nicht im gegnerischen Tor untergebracht werden konnten. Diese Phase nutzten die Hausherren aus und drehten das Spiel bis zur 19. Minute in eine eigene Führung (Spielstand 8:7). Leider offenbarte man dabei auch die Abwehrschwäche an diesem Sonntagnachmittag, die bis zum Spielende nie vollständig abgelegt werden konnte. Lediglich ein gut aufgelegter Elias Winkelbauer konnte den Schaden dabei in Grenzen halten. Nach dieser kleineren Schwächephase gelang es jedoch wieder Kontrolle über das Spiel zu erhalten, da man das Tempo herausnahm und verstärkt auf lange Angriffe setzte. Diese Strategie setzte sich bis zur Halbzeitpause durch und man konnte mit einem Spielstand von 8:10 in die Kabine gehen. In der Pausenansprache ermahnte Trainer Urban seinen Mannen und betonte, dass man das Spiel noch lange nicht gewonnen habe. Nur durch ein konzentriertes und beherztes Auftreten, sowohl im Angriff, als auch der Abwehr, wäre es möglich zwei Punkte aus Günzburg zu entführen.
In den ersten acht Minuten nach Wiederanpfiff gelang es den Augsburgern dieser Marschroute zu folgen. Man hielt bis zum Stand von 10:12 den 2-Tore-Vorsprung aufrecht und die zahlreich mitgereisten Fans aus der Heimatstadt erhofften sich schon einen Erfolg in der Ferne. Doch dann kollabierte das Spiel der Tigers vollkommen und man verlor schnell den Anschluss. Der Spielstand von 10:12 drehte sich binnen vier Minuten in ein 14:12, da man im Angriff begann unüberlegt abzuschließen und der Abwehrblock oftmals schlecht aussah. Einige starke Einzelaktionen von Manuel Feistle hielten die Hoffnung noch am Leben, als die Günzburger beim 15:14 noch in Sichtweite waren. Da der Rest seiner Mannschaft jedoch kein Mittel mehr fand um sich im Angriffsspiel durchzusetzen, wurden zahlreiche Bälle verschenkt. An diesem Zeitpunkt vermisste man die brachiale Gewalt eines Marek Husty, die womöglich weitergeholfen hätte, da man durch lange Spielzüge nicht mehr zum Ziel gelangte.
Die Heimmannschaft hingegen entwickelte gleichzeitig einen plötzlichen Spielwitz und zog schnell auf 19:14 davon. In der Abwehr lies man den Gegner zu viele Räume, sodass von allen Positionen Gegentore hingenommen werden mussten. Auch die Auszeit nach 48 Minuten und die Umstellung der Offensive änderte nichts an dieser Tatsache. Man kam einfach nicht mehr heran und der Rückstand wuchs binnen Minuten auf 22:15 an. Die Männer aus der Fuggerstadt resignierten zu diesem Zeitpunkt schon, sodass ein Comeback ausgeschlossen war. Bis zum Anpfiff bauten die Hausherren vielmehr das Ergebnis auf 24:16 aus und nahmen den Tigers damit die letzte Chance auf den Klassenerhalt.
Durch diesen enttäuschenden Auftritt hat das ausstehende Heimspiel gegen den TSV Bobingen keinerlei Einfluss mehr auf den Ausgang der Saison. Dennoch möchte man sich gebührend bei den zahlreichen Unterstützern verabschieden und doch noch eine letzte kleine Überraschung präsentieren. Die Punkte wird man definitiv nicht verschenken und daher bis zum Abpfiff versuchen einen letzten Saisonerfolg zu feiern. Spielbeginn in der Sporthalle am Meierweg ist um 19:30 Uhr gefolgt von der Saisonabschlussfeier. Hierzu sind alle Fans, Freunde des TSV 1871 Augsburg Handball und Aktive herzlich eingeladen.
Für den TSV 1871 Augsburg spielten: Winkelbauer (TW), M. Kranz (1), M. Koppe, Brodmann, P. Kasten (1), Voit, Schubert, Nachbauer (2), Schmölz (3), Reisner (1), Bossauer (2/2), Feistle (6), Fischer