Zweite knappe Niederlage gegen Friedberg II
Nachdem man im ersten Saisonspiel nur undenkbar knapp den Kürzeren ziehen musste, sollte dies im zweiten Spiel anders laufen. Doch auch nach 60 Minuten gegen die zweite Auswahl des TSV Friedberg mussten die Herren der SG 1871 Gersthofen am Samstag, den 12.10.2019, als Verlierer vom Parkett gehen. Am Ende war erneut ein 29:30 auf der Anzeigentafel zu lesen, sodass man weiterhin auf die ersten Punkte in der Bezirksoberliga Schwaben warten muss.
Beim Aufwärmen und bei der Ansprache in der Kabine ermunterte Coach Lubos Urban seine Jungs alles in die Waagschale zu werfen, denn man musste sich wahrlich nicht vor dem Gegner verstecken und wollte vor eigenem Publikum zeigen, wie gut die neue Truppe schon zusammengewachsen war. In den ersten Minuten der Partie lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch, bei dem auf Seiten der SG vor allem Eduard Bossauer vom Siebenmeterpunkt immer wieder für den Anschluss sorgte. Ab der sechsten Minute wendete sich das Blatt jedoch gänzlich zugunsten der gastierenden Friedberger, denn die Abwehrreihe der SG hatte insbesondere mit den einlaufenden Außenspielern ihre liebe Müh, sodass zahlreiche Siebenmeter, die Valentin Schmid (TSV Friendberg II) sicher verwandeln konnte, die Folge waren. Auch die frühen Zwei-Minuten-Zeitstrafen gegen den Mittelblock verunsicherten die Lubos-Schützlinge zusehends und folglich agierte man bei vielen Aktionen mehr passiv als aktiv. Auch das schnelle Spiel nach vorne wollte noch nicht so recht gelingen und einige Pässe fanden nicht ihren Adressaten. Dies wollte sich der Trainer der Heimmannschaft nicht weiter mit ansehen und so griff er nach 17 Minuten zur taktischen Auszeit, um sein Team neu einzustellen. Leider gelang dies nicht vollends, sodass nach knapp 23 Spielminuten ein beachtlicher Rückstand von sieben Toren entstanden war. Doch dies war den SGlern bereits aus dem ersten Auftreten gegen den TSV Haunstetten II bekannt. Prompt fand man besser ins Spiel und konnte bis zur Halbzeit auf 13:16 verkürzen.
Die Halbzeitansprache bestand in erster Linie darin, die erste Halbzeit sacken zu lassen und den Kopf für die zweite Hälfte freizubekommen, um nicht wieder abreißen lassen zu müssen. Urban monierte, dass man in der Abwehr zu passiv agierte und im Angriff schlichtweg zu wenig Eigeninitiative ergriff.
Auch nach Wiederanpfiff fanden die Augsburger kein Mittel gegen den stark spielenden Valentin Schmid, der sich auf der Mitteposition immer wieder gegen zu zögerlich heraustretende Verteidiger durchzusetzen wusste. Im Angriff präsentierte man sich nun bissiger und mit mehr Spielwitz. Endlich griffen auch die Rückraumschützen mit mehr Agilität ins Spielgeschehen ein. Folglich konnte man mehrere Durchbrüche erreichen oder Siebenmeter ziehen, welche Eduard Bossauer souverän verwandelte. Nach 38 Minuten war man wieder in Schlagdistanz. Nur noch zwei Tore trennten die beiden Mannschaften, doch fortan wollte zunächst in der Offensive wenig Zählbares gelingen. In der Defensive war man wieder in das passive Spiel der ersten Halbzeit verfallen, daher war man mehrmals nicht rechtzeitig mit vollem Körpereinsatz am Angreifer und musste zwei Siebenmeter hinnehmen, welche, der vom TSV Bäumenheim nach Friedberg gewechselte, Thomas Reissner sicher einnetzte. Fortan betrug der Vorsprung wieder fünf Tore für die Gäste, doch die SG-Cracks gaben nicht auf, sondern besannen sich eines Besseren. Man kämpfte in der Abwehr und im Spielaufbau warf man sich mit aller Gewalt in die Angriffe. Tor um Tor schmolz so der sicher geglaubte Vorsprung der Friedberger erneut dahin. In der 55. Spielminute konnte man sogar wieder auf zwei Tore verkürzen. Doch die Kräfte schwanden und auch die nötige Cleverness wurde nur spärlich zum Vorschein gebracht, sodass Maximilian Kranz 28 Sekunden vor dem Abpfiff nur noch für den Anschlusstreffer und gleichzeitig zum Endstand von 29:30 sorgen konnte. Analog zum vergangenen Spiel in Haunstetten sollte es für die Herren an diesem Samstag nicht reichen, obwohl man in den letzten Sekunden in einer ähnlichen Situation war, diesmal jedoch zu eigenen Gunsten. Dabei fehlte letztlich die schon erwähnte Abgeklärtheit, welche vielleicht noch für einen Siebenmeter sorgen hätte können. Nach Ablauf der Spielzeit meinte der überragendeste Torschütze (12 Tore) der Friedberger den Ball noch Richtung Tribüne feuern zu müssen, woraufhin er mit einer blauen Karte belegt wurde. Dies änderte jedoch nichts mehr am Ausgang des Spiels.
Somit wartet die neue Spielgemeinschaft weiterhin auf die ersten beiden Punkte in der Bezirksoberliga Schwaben. Die gezeigten Leistungen bieten allerdings genug Potenzial zur Verbesserung, um im nächsten Spiel gegen den TSV Bobingen endlich wieder jubeln zu dürfen. Dass die Bobinger die SG keinesfalls unterschätzen lässt sich daran festmachen, dass sich einige Spieler des TSV unter den Zuschauern befanden, um die Spielzüge der SG zu beobachten und Rückschlüsse für das eigene Spiel zu ziehen. Nach nun zwei sieglosen Spielen ist es für die Herren an der Zeit Punkte zu sammeln, um den Abstieg nicht schon vor der Weihnachtspause fürchten zu müssen.
Denn am kommenden Samstag, den 19.10.2019 steigen die beiden altbekannten Rivalen um 19:30 Uhr in Bobingen in den sprichwörtlichen Ring. Vielleicht gelingt den Männern von Trainer Urban dort ja der heiß ersehnte erste Sieg dieser Saison. Allen Anhängern ein großes Dankeschön für die tolle Stimmung und wir würden uns freuen Sie auch in Zukunft bei uns begrüßen zu dürfen.
Für die SG 1871 Gersthofen spielten:
Wittgen, Müller (beide Tor), Kranz M. (2), Koppe B. (1), Reisner (2), Pauler (4), Schmölz (3), Walter (2), Reithmeier (3), Scherer (1), Tomov (1), Bossauer (7/6), Feistle (3).