Herren I – BHC Königsbrunn 22:21 (12:8)

TSV 1871 Augsburg Herren I Saison 2018/2019_1
Tigers bezwingen Meister Königsbrunn erneut.

Das letzte Spiel vor heimischer Kulisse fand am vergangenen Donnerstag, 12.04.2019, gegen den nahezu unbesiegbaren Meister der Bezirksliga Schwaben, den BHC Königsbrunn statt. Da das Spiel aufgrund von Rutschgefahr verschoben werden musste, fand der Anwurf zu später Stunde unter der Woche statt. Nichtsdestotrotz konnten die Augsburger Tigers in diesem Kräftemessen mit 22:21 die Oberhand bewahren.

Der direkte Wiederaufstieg war bereits am vergangenen Spieltag bewältigt worden, obwohl man gegen den TSV Wertingen eine bittere Heimpleite hinnehmen musste. Doch für das Aufeinandertreffen, mit den im Hinspiel unterlegenen Tabellenführer waren alle Spieler bis in die Haarspitzen motiviert, wollte man dem Ligaprimus doch noch ein wenig die Meisterschaftsfeier versalzen. Auch die Zuschauer fanden sich ein letztes Mal für diese Handballrunde am Meierweg ein und konnten eine von Beginn an höchst engagierte Mannschaft von Coach Lubos Urban beobachten. Bastian Koppe kam glänzend in die Partie und konnte die ersten beiden Treffer für sein Team erzielen, sodass nach sechs Minuten ein 2:2-Unentschieden zu verzeichnen war. In der Abwehr versuchte man mit einer 5:1-Formation das Angriffsspiel der Gäste zu stören, was dazu führte, dass die Gäste aus Königsbrunn einige Würfe neben das Gehäuse von Elias Winkelbauer setzten. Nach knapp zehn Spielminuten schaltete sich auch der Topscorer der BHCler, Tim Sailer (139 Treffer) aktiver in das Spielgeschehen ein und konnte den Anschlusstreffer für seine Mannschaft erzielen. Nach einem Foul mussten die Gäste die erste Zwei-Minuten-Zeitstrafe akzeptieren und die Augsburger Jungs gingen erstmals mit 6:3 in Führung. Manuel Feistle kämpfte sich ein ums andere Mal durch die harte Defensivreihe, sodass man folglich mit 10:5 nach 22 Spielminuten in Front lag. Diesen recht komfortabel wirkenden Vorsprung galt es bis zur Halbzeit zu retten, um die Gemüter der eigenen Spieler und auch das aufbrausende Gemüt des Gästetrainers abzukühlen. Der Schiedsrichter bat die beiden Mannschaften mit 12:8 zugunsten des TSV Augsburg 1871 in die Pause.

Der Heimtrainer versuchte seine in voller Euphorie befindlichen Akteure in seiner Halbzeitansprache zu beruhigen, sodass man konzentriert an die zweiten 30 Minuten herangehen konnte, ohne große Aufregung zu schüren. Zu oft hatte man in dieser beinahe abgelaufenen Saison das böse Erwachen nach dem Seitenwechsel erlebt, welches nur durch mannschaftlich Geschlossenheit doch noch zu Zählbarem umgewandelt werden konnte.

Prompt kam die Antwort der Königsbrunner, welche den Wiederanpfiff kaum abwarten konnten. Diese versuchten von der ersten Minute der zweiten Halbzeit an mehr Geschwindigkeit in ihr Angriffsspiel zu bekommen und die Lücken in der Augsburger Deckung besser zu nutzen. Tor um Tor näherten sich die Gäste wieder an, sodass nach 38 Spielminuten der Anschlusstreffer zum 16:15 gelang. Dies ist vor allem einer langsamen Spieleröffnung und zu wenig Einsatzwillen in der Defensive geschuldet, da man die Rückraumshooter des BHC mehr und mehr ins Spiel kommen ließ und auch der bullige Kreisläufer mehr Platz fand. Nachdem man sich im Angriff den ein oder anderen ruhigen Angriff leistete, der beinahe im Zeitspiel endete, vollstreckte Moritz Voit sicher von Rechtsaußen bzw. von der rechten Rückraumseite und stellte eine zwischenzeitliche 19:16-Führung Mitte der zweiten Spielhälfte her. Bis zur 51. Minute sah es danach aus, dass die 1871er am heutigen Abend als Sieger vom Spielfeld gehen konnten, denn auch auf Seiten des BHC Königsbrunn machte sich eine mangelhafte Chancenverwertung breit. Durch einen Siebenmeter konnten diese erneut auf zwei Tore verkürzen und nach der Auszeit ihres Mannschaftsverantwortlichen und einer gleichzeitig verhängten Zwei-Minuten-Strafe gegen Augsburg gelang es auf 21:20 heranzukommen. Diese Tatsache nötigte TSV-Trainer Lubos Urban an der Seitenlinie dazu eine taktische Auszeit zu nehmen, um seine Jungs auf die letzten Aktionen des Spiels einzustellen. Nach 58 Spielminuten konnten die Gäste letztmals auf 22:21 verkürzen, denn in den letzten Minuten wollten die Tigers diesen wichtigen Prestigesieg nicht mehr verschenken. Eines Verlierers nicht würdig, fielen auf Seiten der Gäste zum Ende hin unschöne Worte in Richtung der Heimbank. Doch dies änderte nichts am Spielstand von 22:21, mit dem die Partie nach einem direkten Freiwurf, der seinen Weg nicht finden wollte, vom Unparteiischen beendet wurde.

Die Mannschaft hat mit diesem Spiel eindrucksvoll bewiesen, dass mit ihr immer zu rechnen ist, obwohl man sich im Verlauf der Spielrunde, gerade zum Ende hin, einige Patzer gegen vermeintlich schwächere Gegner geleistet hatte. Ferner blieb man das einzige Team, welches gegen den übermächtigen Bezirksligameister aus Königsbrunn zwei Mal siegreich vom Parkett gehen konnte. Wie man so schön sagen könnte, die Kätzchen können doch ein wenig kratzen (in Anlehnung an den Spielbericht des BHC Königsbrunn vom 12.02.2019 nachzulesen unter https://www.handball-in-koenigsbrunn.de/2019/02/12/herren-ii-bhc-reserve-fuehrt-genau-einmal-im-ganzen-spiel-und-siegt-mit-2322/). Das Finale der Saison 2018/2019 steht nun am kommenden Samstag gegen die Bayernligareserve des VfL Günzburg an. Da davon auszugehen ist, dass wie im vergangenen Jahr drei Mannschaften in die Bezirksoberliga Schwaben aufsteigen werden, könnte man den Gastgebern dabei noch ein Bein stellen, denn rein rechnerisch ist es ihnen noch möglich am bisher potenziellen dritten Aufsteiger, dem TSV Meitingen (der TSV Friedberg III kann aufgrund des Verbleibs derer zweiter Mannschaft nicht aufsteigen) sozusagen in letzter Sekunde vorbeizuziehen.

Ein herzliches Vergelt’s Gott noch einmal an die zahlreichen Besucher unserer Heimspiele. Auch für unsere letzte Auswärtsfahrt würden wir uns freuen, wenn uns ein paar treue Supporter begleiten würden.

Für den TSV 1871 Augsburg spielten:

Schalk, Winkelbauer (beide Tor), Kranz M. (1), Tomov, Wessoly (1), Voit (3), Schubert (1), Nachbaur (4), Schmölz (4/2), Reisner, Bossauer, Feistle (4), Koppe B. (4).