Männer II – SC Ichenhausen II (23:24)

Fear and Loosing in Las AugsburgEine verkrampft und ängstlich spielende Zweite Herren des TSV 1871 verliert das letzte Rückrundenspiel am Ende verdient gegen SC Ichenhausen II mit 23:24.Drei Spiele – ein Sieg, ein Unentschieden und eine Niederlage. Der Samstagnachmittag bot und verlangte den zugeströmten Zuschauern einiges ab im Tigerkäfig am Meierweg.Ein LSD Tripp, gewürzt mit einem Schuss Meskalin sowie viel Valium für das sanftere „Runterkommen“ mussten wohl das Gewinnerfrühstück einiger Mannschaften an diesem Nikolausvorabend gewesen sein. Am Tag des Endes der Prohibition 1933 in den USA wollten die Zweittiger noch einmal zum letzten Spiel der Rückrunde sowie dem letzten Heimspiel 2009 Großes vollbringen – was Sie dann auch leider taten!Die bereits durch das zuvor ausgetragene Damenspiel aufgeheizte Spielhalle war bereit für die Zweite Herren sowie den Gegner aus Ichenhausen. Einzig die Unparteiischen hielten sich an diesem Abend im Hintergrund bzw. blieben mit Ihrer fehlenden Anwesenheit sehr parteienlos! Nach einem harten und erbarmungslosen Auswahlverfahren wurden zwei Ersatzschiedsrichter unter den Anwesenden auserkoren.Nachdem sich die TSV 1871„Aushilfsschiedsrichter“ sortiert hatten begann die Partie zunächst sehr verhalten. Auf beiden Seiten dominierten zunächst die Abwehrreihen sowie technische Fehler. Nach einigem „Platzausmessen“ per pedes, konnte der Gast aus Ichenhausen mit 0:1 in Führung gehen. Der direkte Gegenstoß der Augsburger führte jedoch gleich wieder zum Ausgleich von 1:1. Dieses, in der Liga typische Pingpong Spiel, setzte sich bis Mitte der ersten Halbzeit fort als die Tiger das erste Mal „zubissen“ und sich mit 5 Toren absetzen konnten.Trotz der Führung Richtung Ende der ersten Halbzeit fanden die Tiger nie zu Ihrem gewohnt sicheren Spiel, sodass der Gegner wieder bis auf drei Tore heranzog. Symptomatisch für die erste Halbzeit war dann auch das letzte Freiwurftor durch Ichenhausen, welches aufgrund der abgelaufenen Spielzeit direkt und nur von einer Person ausgeführt wurde. Der Anschein dieser Mauer war ähnlich wie Licht in Säcken in die Kirche tragen – vollkommen überflüssig und nutzlos. Mit dieser Erkenntnis und 3 Toren Vorsprung zum Halbzeitstand von 14:11 verabschiedeten sich beide Mannschaften zum „Luftholen“ in die Pause.Ein paar Schlucke Wasser und Sauerstoff später setzten beide Mannschaften Ihr Werk fort. Wobei eigentlich nur noch der Gast aus Ichenhausen spielte, wogegen sich die Fuggerstädter eher den philosophischen Künsten durch Diskussionen mit dem Schiedsrichtergespann und den eigenen Mannschaftskollegen widmeten. Die zweite Halbzeit hatte eher etwas von einer Theaterprobe denn von einem Handballspiel, Leihenschauspieler überall. Das teils nur sehr mäßig vorgetragene Leihentheater führte dann auch schnell dazu, dass Ichenhausen ausgleichen und darauf folgend in Führung gehen konnte. Das junge Pflänzchen „Spielkultur“ der alten Tiger aus Halbzeit Eins wurde direkt zum Start von Halbzeit Zwei schonungslos abgeholzt.Gleich Raoul Duke und Dr. Gonzo unter schlimmsten Entzugserscheinungen schwitzend, torkelnd und verwirrt umherlaufend lief nach der Führung der Gäste nichts mehr beim TSV 1781 zusammen. Eine Art Angst vor dem eigenen Bewusstsein oder Können kam plötzlich zum Vorschein. Diverse technische Fehler, schlechtes Stellungsspiel in der Abwehr sowie gähnende Unkreativität im Angriff resultierten letztendlich in einen knappen, jedoch gerechten Sieg für den SC Ichenhausen mit 23:24. Resümee: „Angst frist Gehirn“ bzw. „Angst essen Seele auf“ wusste bereits der Regisseur Rainer Werner Fassbinder. *„Die Phantasie der Angst ist jener böser, äffische Kobold, der dem Menschen gerade dann noch auf den Rücken springt, wenn er schon am schwersten zu tragen hat.“Dieses Syndrom der verbreitenden Angst vor der eigenen Courage mussten die Zuschauer des Öfteren in der abgelaufenen Hinrunde von Ihrer Zweiten Herren erleben. Das Talent und die Spielanlage außer Frage, übernahm vor allem die „dunkle Seite“ einstweilen die Überhand im Spiel und den Köpfen der Mannschaft. Teils wie ein fehlgesteuerter „Sternenkrieger“ irrten die Mannen des TSV 1871 durch die Saison, Hallen und Spiele der Bezirksklasse umher. Immer auf der Suche nach der „Macht“ des guten Spiels und Sieges. Gleich einem Kometenschweif versprühten Sie ab und zu Ihr Können, welches jedoch ebenfalls genauso schnell im nächsten Spiel verschwand wie selbiger Komet am Sternenhimmel. Damit die Saison am Ende nicht nur ein verrückter Trip in einem Sternencabrio bleibt, muss die „dunkle Seite“ des Spiels in positive Energie umgewandelt werden. „Die Macht sei mit Euch!“Wir bedanken uns bei allen Fans für die tolle Unterstützung in der Hinrunde sowie beim SC Ichenhausen und allen anderen Mannschaften für die bisherigen guten, fairen Spiele.[small]*Friedrich Wilhelm Nietzsche[/small]