Männer II – HSG Donauwörth/R II (36:17)

Von piètre bis formidable, oder das französische BuffetInnerhalb einer Woche gewinnt die zweiten Herren des TSV 1871, aufgrund einer wiederum ansprechenden Leistung, ein weiteres schweres Spiel gegen die HSG Donauwörth II mit 36:17.Wie ein Countdown rannen die Tage und Stunden nach dem Überraschungserfolg in Schwabmünchen zum nächsten Showdown gegen die HSG Donauwörth II runter. Exakt 6 Tage und 10 Stunden war der letzte Startpfiff erst vergangen, da mussten die Mannen des TSV 1871 zeigen, dass der Erfolg in der Fremde keine Eintagsfliege oder sogar Glück gewesen war.Der 21. November, ein durchaus lauschiger Herbsttag, zum Teil warm und sonnig neigte sich dem Ende zu in der Fuggerstadt. Die Abendmöglichkeiten aufgrund des folgenden Totensonntages sehr dezimiert, was wohl einer der Gründe gewesen sein musste gerade diesen Tag zum UNO „Welttag des Fernsehens“ auszurufen.Trotzend sich der medialen Banalität hinzugeben, traten zahlreiche Freunde und Fans den Weg zum 4. Heimspiel der „Ersatzbank“ der ersten Mannschaft der Augsburger an.Nach einer ausgedehnten Aufwärmphase, welche allein für ein Spiel gereicht hätte und einer kurzen Ansprache konnte es zum Kräftevergleich losgehen. Die ersten 5 Minuten waren von etwas Nervosität sowie verstelltem Visier beider Seiten geprägt. Donauwörth erlöste alsdann auch die wartenden Zuschauer mit der 0:1 Führung, welche die Letzte für die nächsten 55 Minuten sein sollte. Nachdem das Zielwasser bei den Tigern endlich wirkte, konnte der zwischenzeitliche Rückstand in eine 5:1 Führung umgedreht werden. Konzentriert und kämpferisch wurden dann die nächsten 15 Minuten von der Heimmannschaft fortgesetzt, was zu einer zwischenzeitlichen Führung von 8 Toren führte. Mit der Regelmäßigkeit von Gezeiten verschwand in den letzten 10 Minuten die Augsburger „Flut“ und es kehrte eine Art „Spielebbe“ ein, was es dem Nordnachbarn erlaubte auf 6 Tore heranzuziehen. Mit einem eher blutarmen Ausklang der ersten Halbzeit von 14:8 wurden die Zuschauer zur Transfusion in die Pause entlassen.Eine Blutkonserve und eine deutliche Ansprache des Tigertrainers später befanden sich beide Mannschaften wieder auf dem Spielfeld – bereit etwas ihren zahlreichen Fans zurückzugeben.Wie in Allem, mussten die alten Tiger jedoch feststellen, dass allein der pure Wille zur Veränderung oft nicht ausreicht. Die ersten 10 Minuten der zweite Halbzeit begannen wie die letzten der ersten Halbzeit aufgehört hatten – sehr blass!Was jedoch dann in den folgenden 20 Minuten geschah sah eher nach einer Ganzkörpedialyse denn Blutkonserven aus. Zug um Zug steigerten die Fuggerstädter das Tempo und die Trefferquote. Spielzüge, Tempogegenstöße und eine sehr gut stehende Verteidigung führten zu einem plötzlichen Ausbau der Führung auf 10 Tore. Gleich einem Dammbruch funktionierte zudem auch die 2. Welle was den Gegner aus Donauwörth vor größere Probleme stellte. Die alten Tiger spielten plötzlich wie junge Löwen, bissig und spielfreudig, ohne Verschnaufpausen. Der Schub aus dem Jungbrunnen, gepaart mit Spielkultur führte dann letztendlich zum sehr verdienten Endergebnis von 37:17.Resümee: Die Ansetzung sowie die Historie beider Vereine versprach eine spannende Partie, welche jedoch nie erfüllt wurde. Die alten Tiger konnten in den letzten 20 Minuten der Partie zum ersten Mal ihr wahres Potenzial aufzeigen, Donauwörth hingegen fand nie richtig ins Spiel.Trotz des hohen Sieges sollte man die Wirklichkeit des Alltages nie außer Acht lassen. Denn der am selben Tage 1694 geborene französische Philosoph Voltaire wusste bereits:„Mancher glänzt an zweiter Stelle, dessen Licht an der ersten erlischt.“ und „Wer seine Wünsche zähmt, ist immer reich genug.“In diesem Sinne bedanken wir uns bei den tollen Fans sowie bei der HSG Donauwörth für das gute und faire Spiel sowie bei „Air France“ für das Buffet der „Dritten Halbzeit“ – klasse!