Desolate Darbietung und verdiente NiederlageDie Worte von Trainer Fischer aus dem vorangegangenen Bericht sollten sich bestätigen: Niederraunau liegt dem TSV 1871 Augsburg einfach nicht. Dass man ein Spiel jedoch in dieser Manier abschenkt, ist nicht zu erklären.Wollen wir jedoch nichts vorweg nehmen und beginnen mit dem Anwurf:Die Gäste aus Niederraunau erwischten den besseren Start, gingen folgerichtig schnell mit 0:3 in Führung, ehe die Hausherren sich entschlossen, auch zu punkten. Was dann folgte, war eine Demonstration. Leider eine Demonstration der Sorte “so macht man es nicht!”Niederraunau erhöhte den Vorsprung auf 1:5, was das Trainergespann Fischer/Vetterle dazu veranlasste, nach sage und schreibe 4:56 Minuten die erste Auszeit zu nehmen. Man hätte meinen können, das Team findet jetzt zu seinem Spiel – weit gefehlt! Tor um Tor konnten die Gäste ohne jegliche Gegenwehr erzielen, sodass nach nicht einmal 15 Minuten der Spielstand von 1:9 eine sehr deutliche Sprache sprach. Unnötig zu erwähnen, dass die seltenen Chancen der Tigers meist kläglich vergeben wurden. Wer an diesem Abend für die Augsburger war, musste starke Nehmerqualitäten besitzen. Nach diesem furiosen Sprint der Gäste kam langsam auch der TSV 1871 Augsburg ins Spiel, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Die Defensive stabilisierte sich etwas, in der Offensive wurden jetzt die Chancen nicht mehr ganz so kümmerlich vergeben. Halbzeitstand durchaus schmeichelhaft 14:15.Auf den Zuschauerrängen machte sich sowas wie vorsichtiger Optimismus breit, dass die Tiger ihren Biss doch nicht verloren haben und dieses Spiel mit dem nötigen Willen doch noch für sich entscheiden können. Doch auch diese Hoffnung sollte an diesem Abend wie eine Seifenblase zerplatzen. Anfang des zweiten Durchgangs konnte das Spiel noch offen gestaltet werden, mit zunehmender Spieldauer sollte sich aber die eklatante Schwäche in der Abwehr zum größten Problem der Augsburger mausern. Mit einfachsten Körpertäuschungen gelang es Niederraunau spielend bis zu drei Gegner gleichzeitig alt aussehen zu lassen. Über 15:15 und 16:21 bauten die Gäste ihre Führung stetig auf 20:27 aus. Zu allem Überfluss verletzte sich auch noch Kapitän Lukas Schmölz am Oberschenkel, bleibt zu hoffen, dass dies nicht den nächsten Ausfall eines Leistungsträgers bedeutet.Der Rest des Spiels ist schnell erzählt: Augsburg konnte nicht, Niederraunau musste und wollte nicht mehr tun als notwendig. Die Gäste verwalteten den Vorsprung clever und routiniert. Endstand 25:32. Jeder, der dieses Spiel gesehen hat, wird sagen, dass das Ergebnis für Augsburg noch viel zu moderat ausfällt.War man vor zwei Wochen noch im Freudentaumel nach zwei Siegen zum Auftakt, so ist spätestens jetzt jedem klar, der TSV 1871 ist auf dem harten Boden der Tatsachen, bzw. der BOL angekommen. Bis zum nächsten Spiel gegen Gundelfingen muss ein Ruck durch das Team gehen, wenn man nicht wieder eine derbe Klatsche kassieren will.Für den TSV spielten:Axel Egermann, Elias Winkelbauer (Tor)Maximilian Kranz (3), Alexander Kranz, Julian Brodmann (1), Marco Vathke (3), Patrick Kasten (2), Moritz Voit (1), Patrick Stiegelmair (1), Jan Kandzora, Lukas Schmölz (3), Udo Kasten (1), Daniel Adolph (4/2), Manuel Feistle (6/1)MZ