Saisonstart Damen

Damen

„Die Löwinnen sind zurück“Die ersten zwei Auswärtsspiele der Damen gingen, trotz kämpferischer Vorstellungen, mit 19:17 bzw. 26:23 an die Gegnerinnen aus Aichach sowie der TSG aus Augsburg.Jean-Jacques Rousseau erklärte: „Es gibt kein Glück ohne Mut und keine Tugend ohne Kampf.“ Das trotz des Mutes kein Glück und ob des großen Kampfes um die Tugend kein Sieg entspringen muss, ist durch Rousseau nicht überliefert. Die neue, alte Damenmannschaft kann diese Erkenntnis jedenfalls nicht teilen bzw. sogar widerlegen.Nach einer langen und entbehrungsreichen Vorbereitung, geprägt von Schweiß, Muskelkater und „Tanzen“ in jeglicher Form waren unsere Ladies zum ersten Auswärtsspiel der Saison bereit.TSV Aichach II – Damen (19:17)„7 sind ein Team“Der 1. Ausflug der Saison führte unsere Damen in den Nordenosten des Landkreises, genauer nach Aichach. Das dort ansässige „Hotel Aichach“ mit rund 430 Betten für Frauen und 120 Betten für Männer soll dabei nur eine Randnotiz der 21.000 Seelen zählenden Stadt sein.Die mit 4 Autos angereiste Mannschaftsstärke von 7 Spielerinnen traf bei der Ankunft auf eine gut gefüllte Halle, welche sich jedoch alsbald nach dem Jugendspiel leerte. Übrig blieb zunächst eine gähnend leere Halle mit zwei Mannschaften, jedoch ohne Unparteiischen. Leider fand dieser den Weg in die Halle nicht mehr, sodass nach einigem Hin und Her der gegnerische Trainer die Pfeife in die Hand nahm.Nach kurzer Ansprache des TSV Trainers starteten die ersten 30 Minuten der Saison. Nachdem die anfängliche Aufregung überwunden war, fanden unsere Löwinnen gut ins Spiel und verloren nur kurz den Anschluss zum zwischenzeitlichen 6:3. Nach einer medizinisch, gewerkschaftlich verordneten „Verschnaufpause“ konnten unsere Damen den Spielstand bis zur Halbzeitpause auf 8:8 ausgleichen.Die zweite Halbzeit ähnelte sehr dem ersten Durchgang. Aichach, aufgestellt wie eine Fußballmannschaft mit 12 Spielerinnen, konnte immer wieder aus dem frischen Bestand schöpfen, wogegen der Löwinnen Trainer maximal 0 Auswechselspieler einwechseln konnte. Einzige Unterbrechung der „Bankleere“ waren die 6 Kurzbesuche seiner Damen, derer zwei Denkpausen Aichach lediglich ausgleichen musste.Trotz der deutlichen Schwächungen kämpften die Löwinnen wahrlich verbissen in der Abwehr und verwandelten die meisten Chancen im Angriff. Mit der Länge der zweiten Halbzeit konnte jedoch die schwindende Kondition nicht mehr kompensiert werden und Aichach gelang in den letzten Minuten der 2 Tore Abstand zum Endstand von 19:17.TSG Augsburg II – Damen (26:23)„Die kopierte Kopie“Das zweite Auswärtsspiel versprach den ersten Klassiker der Saison, ein Stadtderby. Der TSG Augsburg, gelegen auf der falschen Rhein… Lechseite ist im übertragenen Sinne nur ein Steinwurf vom Meierweg entfernt und wurde deshalb souverän mit 4 Autos angesteuert. Der sonnig-milde und besonders launige Herbstsonntag versprach ein spannendes Spiel und hielt dies auch.Die von Anfang an ausverkaufte TSG Arena machte Spielerinnen sowie Trainer alsgleich Lust auf Kampf und Spiel. Ebenfalls in froher Erwartungshaltung waren diesmal ZWEI Referees zum Spiel angetreten. Unsere Damen im gewohnten Schwarz/Schwarz gekleidet konnten sich wie in einem Youtube Katalog Ihre neue Spielkleidung 1 zu 1 bereits bei den Gegnerinnen live ansehen, denn Gelb ist das neue Grün.Angeheizt von der Atmosphäre konnten unsere Damen schnell einen 3:6 Vorsprung herausspielen. Vor allem der gute Angriff der TSV Damen und die nur leidige Trefferquote der TSG gab immer wieder den Ausblick auf einen erfolgreichen Sonntagnachmittag. Leider verschwand das Licht am Ende des Tunnels so schnell wie es erschien und die Heimmannschaft glich nach rund 15 Minuten zum zwischenzeitlichen 9:9 aus. Der nachhaltige Bruch im Vorwärtsspiel sowie verworfene 7 Meter und eine deutlich schwächere Abwehr führten zum Pausenstand von 14:11.Die Vorgaben des TSV Trainers noch im Gedanken begann die zweite Halbzeit wie die erste begonnen hatte. Es schien fast so, als ob unsere Ladies die Tugend aus dem ersten Spiel vergessen hätten. Schnell und ohne größere Gegenwehr konnte sich die TSG auf bis zu 22:16 absetzen. Nach einer kurzen Ruhepause schienen die Vorgaben des Trainers aus dem Zwischenhirn endlich in das Kleinhirn gewandert zu sein, denn plötzlich erwachten die Löwinnen aus Ihrem Wachkoma und spielten wieder Handball. Mit ausgefahrenen Krallen ging man in der Abwehr zu Werk und im Angriff konnten wieder wichtige Akzente gesetzt werden. Die Metamorphose vom lahmenden Kätzchen zur kämpfenden Löwin schien auch den Gegner zu überraschen, sodass im zweiten Drittel ein 23:22 zu Buche stand. Natürlich blieb der Löwinnen Trainer auch diesmal nicht allein auf der Bank und 4 Gäste sorgten, zusammen mit jeweils zwei Auswechselspielerinnen für Abwechslung. Die Aufholjagd noch in den Beinen konnten die tapfer kämpfenden TSV Damen leider nicht mehr genug Kraft der weiterhin gut spielenden Heimmannschaft entgegensetzen, sodass die TSG kurz vor Schluss wieder mit 2 Toren in Führung ging. Der Schlusstreffer in letzter Minute besiegelte die zweite Saisonniederlage zum 26:23.Resümee: „Well roared, lion!“ würde Shakespeare sagen. Leider langt das bloße Brüllen am Ende nicht immer zum Siegen. Spielerisch gesehen haben die Damen einen deutlichen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Der Angriff konnte bereits durch gute Spielzüge brillieren und die Abwehrleistung ist zum Teil wahrlich eines Löwenrudels, hart aber fair. Natürlich liegen auch hier immer Licht und Schatten nah beieinander bzw. korrelieren aber ergeben keine Kausalität.Vor allem die Routine und Abgeklärtheit fehlen noch deutlich. Natürlich kann das eine oder andere „Konditionskörnchen“ ebenfalls nicht schaden. Der Anfang ist gemacht. Jetzt gilt es konsequent weiterzuarbeiten und immer den Blick oben und nach vorne gerichtet halten. Die Saison ist noch lang und jedes Spiel wird eine Herausforderung oder wie Theodor Fontane sagte: „Schrecklichkeiten, die kommen müssen, kann man nur dadurch ihres Schreckenscharakters entkleiden, daß man sie so rasch wie möglich an der Brust packt, und den Kampf auskämpft, der doch gekämpft werden muß.“Die Mannschaft bedankt sich bei der tollen Unterstützung der Fans sowie beim TSV Aichach und TSG Augsburg für das gute und faire Spiel.