SG 1871 Gersthofen – TSV Haunstetten II 20:25 (11:13)

Team_Herren I_Saison_2019/2020
Bittere Niederlage gegen Haunstetten II zum Rückrundenauftakt.

Den Rückrundenstart am Samstag, 18.11.2020 markierte das Spiel gegen den Zweitplatzierten TSV Haunstetten II, gegen welchen man im Hinspiel nur denkbar knapp verloren hatte. Nach mitunter hitzigen 60 Minuten stand der Sieger fest. Die favorisierten Gäste konnten sich mit 20:25 gegen die SG 1871 Augsburg durchsetzen und untermauerten somit ihre Aufstiegsambitionen.

Nach ausgiebigem Urlaub wieder am Spielfeldrand, konnte Trainer Lubos Urban nahezu auf den gesamten Kader zurückgreifen, um den Haunstetter Herren spielerisch etwas entgegenzusetzen. Daher ließ der Coach der Augsburger unter der Woche im Training vermehrt Spielzüge einüben und wiederholen, sowie legte er großen Wert auf eine solide Abwehrarbeit, da diese gegen die körperlich in guter Verfassung befindlichen Ortsrivalen unabdingbar sein sollte.

Wer sich an den 28.09.2019 zurückerinnerte, der sollte genau wissen, dass auch, wenn der Gegner übermächtig erschien, ein Punkterfolg im Bereich des Möglichen war. Denn im Hinspiel war man lange mit den Haunstettern auf Augenhöhe und musste nur durch ein wenig intelligentes Foul am Mittelkreis im direkten Gegenstoß einen Siebenmeter hinnehmen, der den knappen 30:29-Sieg der Haunstetter ermöglichte. Somit waren die SGler hoch motiviert in die Partie gestartet und wollten auf keinen Fall frühzeitig aufgeben. Nach sechs Spielminuten führte man überraschend mit 3:2 Toren, hatte jedoch zunehmend Schwierigkeiten mit Marcus Seybold (TSV Haunstetten), der auf der linken Rückraumposition für mächtig Furore sorgte. Urban entschied sich für eine offensivere 5:1-Deckungsformation, welche das schnelle Passspiel im Rückraum unterbinden sollte. Goran Tomov erledigte seine Aufgabe mit Bravour und konnte mehrere gefährliche Pässe unterbinden und direkt zum Gegenstoß überleiten. Doch im Angriff war man, wie schon im Hinspiel, mit der verkappten 3:2:1-Abwehr der Gäste überfordert und fand immer seltener Anspielstationen, da man sich schlichtweg zu wenig ohne Ball bewegte und diesen oft unter Bedrängnis in die Hände, der auf Schnellangriffe lauernden Gäste, spielte. In der elften Minute war es dann soweit und mehrere Passfehler und schlechte Torabschlüsse bescherten den Haunstettern eine 4:7-Führung. Dieser Abstand hielt sich bis zur 21. Minute konstant (6:9). Plötzlich taten sich wieder Durchbruchsmöglichkeiten infolge effektiv gesetzter Kreissperren auf, welche die Gäste nur durch energisches Eingreifen entschärfen konnten. Infolgedessen erhielten diese in kurzer Zeit zwei Zwei-Minuten-Zeitstrafen, welche den Augsburger Jungs eine doppelte Überzahl bescherten. Diese nutzte man aus um in der 24. Minute zum 9:9 ausgleichen zu können. Nachdem die Gäste wieder auffüllen durften, gelangen ihnen durch geduldig herausgespielte Überzahlsituationen über die Außenpositionen mehrere Treffer, die eine 11:13-Führung zur Pause bedeuteten.

In seiner Halbzeitansprache forderte Coach Urban seine Männer auf, die Haunstetter vermehrt im Angriff unter Druck zu setzen und die eigenen Außenspieler besser in die Offensivbemühungen zu integrieren, da diese bisher nahezu nicht in Erscheinung getreten waren. Es war noch alles möglich in dieser Partie und das wusste der Cheftrainer der SG auch lautstark zu vermitteln.

Gewillt die Vorgaben des Trainers umzusetzen, begann man geduldiger im Angriff zu agieren, doch die nach wie vor offensive Deckung der Haunstetter stellte die Gastgeber weiterhin vor enorme Schwierigkeiten. So ist es schönen Einzelaktionen von Markus Walter (7 Tore) zu verdanken, dass man bis zur 37. Spielminute nur mit einem Tor in Rückstand war. Leider wurde man in der bisher recht sicher stehenden Defensive etwas nachlässiger und erlaubte den Angreifern immer häufiger den Durchbruch zum ersten Kreis ohne diese entscheidend zu stören, was dazu führte, dass vor allem Marcus Seybold (9 Tore) sich mehrfach durchsetzen konnte und erfolgreich abschloss. In der Offensive tat man sich schwer einfache Bälle zum Mitspieler zu bringen, spielte diese zu unbedacht zum Gegner und vergab erneut zahlreiche Tormöglichkeiten. Mitte der zweiten Halbzeit spielte man zwar mit, doch man konnte den Abstand nicht auf weniger als zwei Tore (19:21) verkürzen. Wie vom Trainer gefordert, gelang es nicht die Gäste zwingend unter Druck setzen. Diese spielten routiniert und geduldig ihre Spielzüge durch und konnten mehrfach von der rechten Außenposition abschließen. Allein den Torhütern ist es in dieser Phase zu verdanken, dass man nicht weiter hinten lag. Zu erkennen war auch, dass einzelnen Spielern, die nach längerer Pause wieder zum Team gestoßen waren, ein wenig die „Körner“ für die letzten Minuten fehlten, sodass man sich in den Schlussminuten der fortwährenden Angriffe der Haunstetter nicht mehr vollends mit aller Körperlichkeit entgegenstellen konnte. Diese konnten somit einen, ab Mitte der zweiten Halbzeit recht ungefährdeten, 20:25-Sieg einfahren und festigten somit Tabellenplatz Zwei.

Für die SG 1871 Gersthofen bedeutet dieser Sieg zwar eine weitere Niederlage, doch Trainer Urban konnte diesem Spiel durchaus auch Positives abgewinnen, denn das Team hatte sich als Einheit präsentiert, in der jeder für jeden kämpfte. Auch das Rückzugsverhalten war im Vergleich zu den letzten Spielen des vergangenen Jahres optimiert worden, auch wenn der letzte Schliff noch fehlte. Diesen geringfügigen Aufwärtstrend gilt es trotz dieser Niederlage auch in die Partie gegen den TSV Friedberg II am nächsten Wochenende mitzunehmen. Anpfiff zur Begegnung mit der Bayernliga-Reserve ist am Samstag, 25.01.2020 bereits um 14:00 Uhr in der Sporthalle des TSV Friedberg. Wir freuen uns auf zahlreiche und lautstarke Unterstützung um gegen die, aktuell auf Rang Sieben befindliche, Friedberger „Zwote“ bestehen zu können.

Für die SG 1871 Gersthofen spielten: Wittgen, Müller (beide Tor), Kranz M., Koppe B., Erhard (2), Reisner (2), Pauler (2), Weigl, Walter Markus (7/1), Walter Manuel (1), Tomov (2), Feistle (4).