TSG Augsburg II – Damen (24:17)

Damen

„Von der Bestie zur Furie“Nach einer starken 1. und schwachen 2. Halbzeit verlieren die Damen Ihr zweites Auswärtsspiel in Folge gegen den Stadtrivalen vom TSG Augsburg mit 24:17.Wer sind Sie mein Herr (Frau), Dr. Jekyll or Mr. Hyde?Eine Frage die bereits viel Erklärungen zur Vorstellung der Damenmannschaft des TSV 1871 im zweiten Auswärtsspiel der Saison liefert. Es liegt in der Natur der Sache bzw. der Motivation das nach dem ersten Sieg der Saison jedes Folgespiel seinen Maßstab im Erfolg sucht und ergründet. Eine Sehnsucht, welche allzu oft der Irreführung erliegt und wie ein unsichtbares Labyrinth den Geist und Augen verschleiert.An der Sicht konnte es an diesem sonnigen Tag des Herren zunächst nicht gelegen haben. Sonnenschein und mildes Wetter erwartete die Löwinnen vor der TSG Sporthalle.Auch der Weg in die Halle und die Lichtverhältnisse in der Halle waren weder verwirrend noch dunkel.Spätestens beim Aufwärmen hätten „black out“ ähnliche Erscheinungen auftreten müssen – taten sie aber nicht.Dementsprechend wurde das Spiel zügig zur ersten Halbzeit durch die zwei blauen Damen angepfiffen.Die ersten Minuten verliefen auf beiden Seiten zögerlich, bescheiden oder vielleicht nur nachdenklich? Nach einigen Fehlwürfen beider Mannschaften gelang es am Ende der Heimmannschaft aus dem offiziellen Catenaccio ein Handballspiel zu machen. Nur Sekunden später hatten die Gäste vom Meierweg ebenfalls gefallen am Spiel gefunden und glichen zum 1:1 aus. Bis zur vollkommenen Entwicklung des Spieles dauerte es dann noch einmal fast 10 Minuten bis beide Mannschaft in Fahrt gekommen waren. Dabei waren es meist die Damen des TSG welche ein Tor vorlegten um im Anschluss wieder den Ausgleich durch die Gäste zu kassieren.Beide Mannschaften waren jedoch keine Schillers gleiche, Schweizer Meisterschützen, sodass, den nichts desto trotz gut haltenden Torhüterinnen beider Seiten, jegliche Gliedmaßen bereits nach 20 Minuten von „Abwürfen“ geschmerzt haben dürften.Herausragender Lichtblick war die sehr eng und gut stehende Abwehr der Löwinnen. Teils glich die Abwehr einer unüberwindlichen Mauer, welche selbst dem „Schweizer Riegel“ alle Ehre gemacht hätte. Trotz aller Wechselbemühungen des TSG Trainers, welche aus dem Vollen schöpfen konnte und fast minütlich eine neue Mannschaft auf dem Feld stehen hatte, gelang es den TSG Angriff nicht entscheidende Akzente zu setzen.Das Rotationssystem des TSG Trainers, welches teilweise die Umdrehungszahl eines GP Motorades erreichte, schien gleichermaßen die eigenen Spielerinnen und Zuschauer zu verwirren. Die Zuschauer schienen sichtlich erfreut als der ersten Halbzeit und einer guten Vorstellung beider Mannschaften mit einem Halbzeitergebnis 9:9 abgepfiffen wurde. Die Gefahr plötzlich in den Wechselsog zu geraten und am Ende mit auf dem Spielfeld zu stehen war stätig gegeben. Nachdem sich bei Spielerinnen und Zuschauer der Augenwinkel wieder normalisert hatte, konnte die zweite Halbzeit gestartet werden. Die ersten Minuten des Spiels hätten eine Wiederholung aus der ersten Halbzeit sein können. Fehlwürfe auf beiden Seiten, bis die Damen des TSG wieder den Reigen eröffneten. Die Abwehrarbeit der Gäste war weiterhin gut, jedoch schien das Wechselgewitter des Heimtrainers langsam Wirkung zu zeigen. Nach rund zehnminütiger Tor-Tor Situation schienen die Löwinnen langsam den Tribut für die gute aber ansträngende Abwehrarbeit zu zahlen. Beim Stand von 14:13 forderte der Kraftakt das erste Opfer auf Seiten des TSV 1871. Rote Karte für die dritte 2-Minuten Strafe!Die ohnehin dünn besetzte Bank der Löwinnen wurde dadurch nicht mehr existent, was zum Bruch des weiteren Spielverlaufes für die Gastmannschaft führte.Der bisher so gut funktionierende Abwehrrigel hätte jetzt teilweise nicht einmal mehr einen Rollator aufgehalten. Mangels Kraft und die damit schwindende Konzentration konnte sich die Heimmannschaft immer wieder Vorteile im Angriff erspielen und mit 6 Toren zum zwischenzeitlichen 19:13 davonziehen.Ähnlich der Abwehr fand auch der Angriff nie wieder zu seiner Stärke aus der 1. Halbzeit, sodass aufgrund diverser Fehlwürfe auch hier keine Heilung stattfand.Nach gut 20 Minuten Spielzeit in der 2. Halbzeit war deutlich der Kraft- und Glaubensverlust in den Augen der Löwinnen zu erkennen. Sie kämpften zwar weiter, aber das Schwert schien stumpf geworden zu sein. Nach weiteren 10 Minuten und einigen Toren, stand die zweite Auswärtsniederlage in dieser Saison mit 24:17 fest.Resümee: Das zunächst positive „Wüten“ in der Abwehr und im Angriff war für Trainer und Zuschauer schön anzusehen. Die spätere Wandlung zum „Wüterich“ dagegen war ein klarer Schritt zurück.Wäre es den Löwinnen gelungen Ihre Treffer in der 1. Halbzeit zu nutzen, hätten Sie am Ende vielleicht eine Chance gehabt. So jedoch wurde aus einem Unentschieden eine schallende Ohrfeige und Niederlage in der Ferne. Mangels Kraft war die Partie nach rund 45 Minuten entschieden. An diesem Tag hat die Mannschaft mit der größeren Bank verdient gewonnen. Für die Zukunft gilt es die bisweilen sehr guten Fähigkeiten in der Abwehr und im Angriff intelligenter, ressourcenschonender zu nutzen, da ansonsten alle Spielerinnen demnächst die Ausdauer eines Ironman bedürfen.Effizienz = M × C2(M = Motivation, C = Competence)[small]Prof. Dr. Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger[/small]