TSV 1871 Augsburg – TSV Göggingen 32:29 (15:14)

Herren I TSV 1871 Augsburg-TSV Göggingen_24

Unbedingter Siegeswille ringt den Tabellenvierten nieder

Zuletzt durfte man sich am 03.03.2018 im Heimspiel den eigenen Fans gegen den TSV Göggingen präsentieren. Nach teilweise ansehnlichen 60 Minuten stand der zweite Heimerfolg mit 32:29 für den TSV 1871 Augsburg zu Buche.

Die Lockerheit, mit der die Gögginger an das Spiel herangingen, wurde diesen zum Verhängnis, denn totgeglaubte Tiger leben bekanntlich länger. Nachdem man im Spiel gegen den Kissinger SC knapp verloren hatte, standen die Zeichen derart ungünstig, sodass nur drei Siege in den letzten drei Partien den drohenden Abstieg verhindern können. Der erste Schritt ist gegangen. Erfreulich war, dass mit Lukas Schmölz und Lukas Nachbaur zwei langzeitverletzte Spielmacher wieder in das Geschehen auf dem Spielfeld eingreifen konnten und das war unübersehbar.

Im Angriff war der nötige Druck auf die Abwehrreihen da und somit taten sich alle Akteure leichter das Runde ins Eckige zu befördern. Zu Beginn der Partie bot sich ein ähnliches Bild wie in den Spielen zuvor. In der Abwehr agierte man zu passiv und verhalf dem Rückraumshooter der Gäste, Patrick Schupp, dazu zahlreiche Tore ohne große Bedrängnis zu erzielen und im eigenen Angriff vergab man hundertprozentige Torchancen. In erster Linie war man beim Torabschluss zu unkonzentriert und drei Steilangriffe konnten vom Gästekeeper entschärft werden. Im Positionsangriff spielte man druckvoll und der wiedergenesene Lukas Schmölz konnte sein Debüt in der Runde mit drei Treffern dicht in Folge feiern wodurch der 5:5-Ausgleich nach rund zehn gespielten Minuten gelang. Nach diesem Ausgleich war man in der Defensive erneut zu passiv und der TSV Göggingen konnte mit 5:8 in Führung gehen. Durch beherzte Einzelaktionen brachte Manuel Feistle die Tigers wieder in Schlagdistanz und bewies seine ganze Klasse als Rückraumschütze. Im Abwehrspiel der Tigers machte sich die Rückkehr von Lukas Nachbaur bemerkbar, der als flinker Vorgezogen die Spielzüge der Gastmannschaft effektiv zu stören wusste. Daraufhin gelang den Jungs von Lubos Urban ein konsequenterer Zugriff in der Abwehr und vorne traf man das Gehäuse nun auch wieder, sodass sich der Gäste-Coach genötigt sah eine Auszeit zu nehmen.

Beide Teams gingen beim Halbzeitstand von 15:14 für die Augsburger Tigers in die Kabinen und die zweite Hälfte versprach bei einem derart knappen Spielstand erneut turbulent und spannend zu werden. In der Pausenansprache verdeutlichte Trainer Urban seinen Männern, dass man dem aktuell Tabellenvierten am heutigen Tage durchaus ein Schnippchen schlagen könnte und man die Konzentration hoch halten müsse.

Nach Wiederanpfiff hatten die Tigers einige Mühen ordentlich ins Spiel zu kommen, denn die Gögginger hatten auf eine offensive, mannbezogene 4:2-Deckung umgestellt, um die beiden Lukas auszuschalten. Kurze Zeit hatten die Augsburger Probleme sich auf diese taktische Maßnahme einzustellen und es fehlte der nötige Spielfluss, sodass sich die Gäste in doppelter Unterzahl einen Vorsprung von 17:19 erspielen konnten. Wie die gesamte Saison über zu beobachten ist, hatten die Gastgeber auch in dieser Begegnung große Mühen ihre Überzahlsituationen für sich zu nutzen. In der 45. Minute konnte der wiederholt stark agierende Manuel Feistle – er erzielte neun Treffer – zum 20:20 ausgleichen und fortan entwickelte sich wieder ein Spiel auf Augenhöhe.

Da man in der Defensive zu schnell auf die angreifenden Rückraumspieler herausstürmte, musste man ab der 50. Minute ohne Moritz Voit im Deckungsverband auskommen, da dieser nach seiner dritten 2-Minuten-Strafe das Feld verlassen musste. Nachdem man sich im Positionsangriff auf das Fehlen zweier Aufbaupositionen eingestellt hatte und die manngedeckten Spieler durch geschicktes Passspiel dennoch ihren Weg Richtung Tor fanden, lag man nach 55 gespielten Minuten überraschenderweise das erste Mal mit 28:24 in Front. Von seinen Mitspielern durch intelligente Pässe glänzend in Szene gesetzt, konnte sich auch Felix Reisner im Eins-gegen-Eins mehrmals durchsetzen und wichtige Tore für den TSV 1871 Augsburg erzielen. Nachdem man unnötigerweise kurz vor Ende des Spiels ein vermeidbares Foul, das mit einer 2-Minuten-Zeitstrafe geahndet wurde begangen hatte, schmolz der Vorsprung noch einmal auf nur 30:28 zusammen und es musste gebangt werden, dass die zwei Punkte doch noch, wie so oft schon in dieser Saison, auf der Zielgeraden aus dem Sack hüpften. Doch diesmal bewiesen die Augsburger Jungs einen kühlen Kopf und konnten das Aufeinandertreffen mit dem TSV Göggingen am Ende verdient mit 32:29 für sich entscheiden.

Nichtsdestotrotz hatte man etliche Torgelegenheiten kläglich vergeben. An dieser Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor gilt es in den nächsten beiden Wochen zu arbeiten, sodass man nach dieser Spielpause im Duell mit dem unmittelbar im Abstiegssumpf mit befindlichen VfL Günzburg II an diese Leistung anknüpfen kann und vielleicht doch noch das Unmögliche, nämlich den Klassenerhalt zu realisieren. Dem Spiel sehr zuträglich war definitiv die Rückkehr der beiden Akteure Schmölz und Nachbaur, welche nicht nur mit ihren Toren zum Sieg über den TSV Göggingen beigetragen haben, sondern auch durch ihr Auftreten auf dem Parkett. Wir freuen uns unglaublich euch beide für die beiden letzten Knaller im Abstiegskampf wieder mit an Bord zu haben.

Das vorletzte Saisonspiel bestreiten die Tigers am Sonntag, den 18.03.2018 um 17.00 Uhr auswärts gegen den VfL Günzburg II nach dem Spiel derer Bayernliga-Auswahl, was bedeuten könnte, dass die Günzburger nichteingesetzte Spieler aus der ersten Mannschaft oder A-Jugendliche in der zweiten Garde auflaufen lassen könnten. Man darf gespannt sein, wer letztendlich dieses Kellerduell für sich entscheiden kann. Wir freuen uns wie immer auf zahlreiche mitreisende Fans, die uns lautstark zum nächsten Sieg peitschen.

Für den TSV 1871 Augsburg spielten:Winkelbauer (Tor), Kranz, Koppe B., Schubert, Kasten P. (5), Voit, Nachbaur (4), Schmölz (6), Reisner (4), Fischer, Bossauer (3/2), Koppe M. (1), Feistle (9).