Am vergangenen Samstagabend standen sich in der Sporthalle des Paul-Klee-Gymnasiums der gastgebende TSV Gersthofen und die Tigers aus Augsburg gegenüber um eine auf dem Papier recht eindeutig erscheinende Partie auszutragen. Vor dieser Konstellation hatte das Trainergespann um Robert Vetterle sein nun seit mehreren Spielen ungeschlagenes Team gewarnt. Derbys entwickeln stets ihren ganz eigenen Charakter und dem sollte auch am Samstag so sein.Obwohl die Tigers den Anfang der Begegnung im wahrsten Sinne des Wortes verschlafen hatten, konnte man das Duell bis Mitte der ersten Halbzeit ausgeglichen gestalten, sodass die Gastgeber bis zum Spielstand von 11:11 nie weiter als ein Tor in Front ziehen konnten. Die körperlich sehr harte Spielweise der Gersthofener sorgte dafür, dass das Spiel den beiden Unparteiischen zwischenzeitlich zu entgleiten drohte, insbesondere in der Szene als Bastian Koppe beim Gegenstoß rabiat zu Boden gerungen wurde und dabei, wie sich im Nachhinein herausstellte, eine Gehirnerschütterung erlitt. Nach dessen verletzungsbedingten Ausscheidens, zerbrach das Angriffsspiel der Gäste förmlich und nur noch wenige Angriffe fanden ihren Weg ins Tor. Im Gegenzug führte auch die offensive Manndeckung gegen den Spielgestalter der Gersthofener nicht zum gewünschten Zugriff in der Defensive. Abermals wie bereits in vorangegangenen Begegnungen konnte Coach Vetterle die unzureichende Chancenverwertung seiner Jungs in der Auszeit bemängeln. Den Gastgebern gelang es in dieser Phase des Spiels mehrmals hervorragend ihren Kreisspieler in Szene zu setzen, der den Tigers in der Abwehr zunehmend Probleme bereitete, sodass sich zur Halbzeitpause ein Rückstand von 16:13 einstellte, den es in der zweiten Halbzeit zu egalisieren galt. Voller Feuereifer die Partie noch zu drehen kamen die Spieler aus der Kabine, doch auf dem Spielfeld setzte sich der Trend aus den letzten Minuten der ersten Halbzeit fort. Im Angriff wurde Chance um Chance vergeben und in der Abwehr führte auch eine offensive 4-2-Deckung nicht zum Erfolg, sodass sich die Heimmannschaft auf 20:13 binnen weniger Minuten absetzen konnte, was gewissermaßen einer Vorentscheidung gleichkam. Obwohl man sich im Angriff mehrere Siebenmeter erarbeiten konnte, welche Marek Husty sicher im Eckigen unterbringen konnte, gelang es nicht dem eigenen Spiel Ruhe und Stabilität zu verleihen. Im Gegenteil durch zahlreiche technische Fehler, bot man dem Gegner immer wieder ein schnelles Konterspiel an, welches leider aus Sicht der Tigers zu oft von Erfolg gekrönt war. In der Schlussphase merkte man den Vetterle-Schützlingen ihre Resignation und Erschöpfung an. Die Schiedsrichter schickten zu allem Überfluss Daniel Adolph kurz vor Ende vorzeitig zum Duschen. Als Torgarant für die Augsburger Jungs erwies wie bereits in den vorhergehenden Vergleichen Lukas Schmölz (9), der zusammen mit Marek Husty (9) erfolgreichster Werfer war. Der Endstand einer sehr zerfahrenen und sehr körperlich betonten Begegnung lautete 28:24 aus Sicht des TSV Gersthofens.Für den TSV 1871 Augsburg spielten:Spätz, Duda (beide Tor), Koppe (1), Kasten U., Brodmann, Kasten P. (3), Adolph, Schmölz (9/1), Reisner, Husty (9/6), Feistle (2).Bereits am kommenden Samstag um 20.00 Uhr gilt es gegen den favorisierten Tabellendritten, den TSV Göggingen in heimischer Halle an die Erfolgsserie vor dem Gersthofen-Spiel anzuknüpfen und den Göggingern womöglich ein Schnippchen zu schlagen. Das Vorspiel bestreitet die zweite Herrenmannschaft gegen die dritte Garde des TV Gundelfingen um 18.00 Uhr.Bericht verfasst von Felix Reisner