Rumpftruppe konnte gegen Schwabmünchner Tempohandall nichts ausrichten
Das letzte Auswärtsspiel führte die Augsburger Tigers am Samstag, den 10.02.2018, zum TSV Schwabmünchen, der aktuell auf Tabellenplatz Zwei hinter dem TSV Haunstetten II rangiert und sich berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg in die Landesliga macht. Dies untermauerten die Gastherren eindrucksvoll in einem temporeichen Handball-Faschingsspiel, da die Augsburger mit nur einem Ersatzspieler und ohne etatmäßigen Torhüter anreisten. Somit war die Rollenverteilung klar vergeben und man konnte lediglich auf Schadensbegrenzung hoffen. Am Ende stand ein 33:15 Erfolg für den TSV Schwabmünchen auf dem Papier.
Die nächste Aufgabe im harten Abstiegskampf stand den Männern von Lubos Urban am Faschingswochenende beim Aufstiegsaspiranten TSV Schwabmünchen bevor und wurde durch die sehr dünne Personaldecke zusätzlich erschwert. Die vielen verletzungsbedingten Ausfälle und terminlichen Überschneidungen führten sogar dazu, dass Patrick Kasten gezwungenermaßen sein Comeback als Torhüter feiern durfte und diese Herausforderung für seine Möglichkeiten auch hervorragend meisterte. Wenngleich sein Schwabmünchener Kollege nach dem Abpfiff scherzhaft meinte, er sei der schlechteste Torwart der Liga. Auch das Fehlen von Marek Hustý im Rückraum machte sich erneut bemerkbar, da seine Durchschlagskraft spürbar fehlte.
Die Gastgeber verliehen ihrer Vormachtstellung unmittelbar Nachdruck, denn von Beginn an legten sie einen rasanten Tempohandball vor, dem die Augsburger Jungs früher oder später nicht mehr folgen können sollten. Bereits nach wenigen Minuten lagen die TSVler mit 6:1 in Führung und die Augsburger konnten ihre wenigen, nach endlos langen Angriffen erzwungenen, Möglichkeiten zumeist nicht mit Erfolg abschließen und im Gegenzug direkt der Ersten Welle der Truppe von Coach Marcus Wuttke hinterherrennen. Mehrmals gelang es zwar die Steilangriffe abzufangen, doch erhielt man hier von den beiden Schiedsrichtern direkt Zwei-Minuten-Strafen. Nach der eigenen Auszeit gelang es kurzzeitig wieder auf 9:6 zu verkürzen, doch die Gastgeber schalteten bis zur Halbzeit wieder ein bis zwei Gänge noch oben, sodass die Pausenführung von 16:9 vollkommen verdient war.
Coach Urban mahnte seine Spieler in der Halbzeitansprache dazu, nicht nachzugeben und sich nicht weiter überrennen zu lassen, obwohl man zahlenmäßig mit der Ersatzbank der Heimmannschaft nicht mithalten konnte und folglich geduldiger im Angriff agieren musste. Zu geruhsam durfte man es im Spiel nach Vorne jedoch nicht angehen, da die beiden Unparteiischen diese Zeitverschleppung unmittelbar mit passivem Spiel ahndeten und somit die Angriffe der Tigers verkürzten.
In den zweiten 30 Minuten bot sich ein ähnliches Bild wie vor der Halbzeit. Schwabmünchen stürmte weiterhin druckvoll und mit ungeheurer Geschwindigkeit auf das Tor von Ersatzkeeper Patrick Kasten und die Augsburger waren bemüht die drohende Niederlage in Grenzen zu halten. Letztenendes reichten sechs erzielte Tore nicht den Abstand zu halten und die torhungrigen Schwabmünchner Spieler gingen die erste und zweite Welle unentwegt bis zum Ende des Spiels. Die Urban-Jungs versuchten zwar dagegen zu halten, obwohl einige Spieler auch auf, für sie ungewohnten Positionen eingesetzt wurden. Dadurch entstand zusätzliche Konfusion in den eigenen Reihen und man konnte sogar die Spielfeldmaße nicht mehr richtig einschätzen, was unverzüglich zu Ballverlusten führte. Dass dem einen oder anderen Spieler die Entscheidungen der Unparteiischen irgendwann zu viel wurden, äußerte sich am Ende in einem Wortgefecht, welches damit endete, dass Maximilian Kranz knapp zwei Minuten vor Ende der Partie das Feld mit der roten Karte frühzeitig in Richtung Kabine verlassen musste. Dies war sichtlich Ausdruck der Verzweiflung, welche sich ob der Personalsituation und der eigenen Unzulänglichkeiten einstellte. Positiv hervorzuheben ist, dass sich Manuel Feistle erneut als erfolgreichster Torschütze auf Seiten des TSV 1871 Augsburg hervortun konnte und auch Julian Brodmann das Tor öfter traf als in den Spielen zuvor. Nach 60 ruhmlosen Minuten beendeten die Herren in Schwarz das Spiel mit dem Endstand von 33:15 für den TSV Schwabmünchen, welcher sich durch diesen Pflichtsieg weiter alle Chancen auf einen Aufstieg in die Landesliga bewahrt. Dank einer engagierten Mannschaftsleistung konnte man verhindern, dass die Niederlage in einen richtigen Kantersieg ausartete und man sich vollends als Karnevalstruppe präsentierte.
Dass die Mission Klassenerhalt nun bei nur nur noch vier verbleibenden Spielen nahezu als gescheitert bezeichnet werden kann, ist nach dieser deutlichen Schlappe nicht mehr von der Hand zu weisen. Dennoch gilt es sich zumindest würdig aus der Bezirksoberliga zu verabschieden und die weiteren Spiele mit vollem Einsatz und als geschlossene Mannschaft anzugehen, sodass vielleicht doch noch ein Wunder geschieht. Vorerst muss man sich mit dem letzten Tabellenplatz mit drei Punkten Rückstand zu einem Nichtabstiegsrang begnügen. Das nächste Spiel der Augsburger Tigers findet nach der Faschingspause am Samstag, den 24.02.2018 um 19.30 Uhr beim Kissinger SC statt.
Für den TSV 1871 Augsburg spielten:
Kasten (Tor), Kranz (2), Koppe B. (1), Brodmann (4), Voit (1), Reisner, Bossauer (2/2), Feistle (5).