Nur eine Halbzeit genügt nicht, um eine Spiel zu gewinnen
Letzten Samstag hieß es Anpfiff gegen den Kissinger SC, gegen den es unbedingt zu punkten galt. Eine bittere Niederlagenserie sollte an diesem Tag beendet werden, doch die Gäste aus Kissingen hatten ein Wörtchen mitzureden. Letztenendes musste man wieder zwei Punkte an die Gastmannschaft abgeben, obwohl man sich in der zweiten Spielzeit an der eigenen Nase packte und den unerreichbaren Vorsprung aus der Halbzeitpause (7:15) Tor um Tor schmelzen ließ. Dieser 24:30-Niederlage ist es geschuldet, dass sich die Tigers nun bereits vor Weihnachten mitten im Abstiegskampf befindet und nur zwei Punkte auf der Habenseite aus sechs Partien vorweisen kann.
Nachdem im Auswärtsspiel gegen den TSV Gersthofen beide Torhüter unpässlich waren und Patrick Kasten dankenswerterweise die Position zwischen den Pfosten mit Bravour füllte, konnte man nun wieder auf die etatmäßigen Torhüter Späth und Duda zurückgreifen, welche ihren Vorderleuten gerade in der Anfangsphase ein sicherer Rückhalt waren. Bis zur zehnten Spielminute gelang es den Hausherren nicht, den Ball im gegnerischen Tor unterzubringen. Im Angriff hatte man sichtliche Probleme mit der offensiven Deckung der Kissinger, welche die einstudierten Spielzüge systematisch unterbrachen und somit den Ballvortrag hinderten. Die aus den vorangegangenen Spielen altbekannten technischen Fehler ließen auch in dieser Begegnung nicht auf sich warten. Erst in der 15. Minute hatte man das Gefühl, dass die Augsburger Jungs an diesem Tag auch mitspielen wollten. Marek Hustý und Felix Reisner verkürzten den Vorsprung auf 3:6, doch die Gäste ließen sich davon nicht beeindrucken. Die Abwehr der Augsburger schien nicht vorhanden zu sein, derart leicht gelangten die Gäste zum Abschluss, weswegen diese Tor um Tor zum Halbzeitstand von 7:15 davonziehen konnten. Dies sollte zugleich einer Art Vorentscheidung gleichkommen.
Dass man sich in eigener Halle nicht abschlachten lassen wollte, konnte man den Männern von Trainer Lubos nach dem Pausentee ansehen. Man ging engagierter zu Werke als noch in der ersten Halbzeit und kämpfte sich zurück ins Spiel, auch wenn etliche technische Unzulänglichkeiten den eigenen Spielaufbau störten. Jeder Feldspieler des TSV 1871 konnte sich in die Torschützenliste eintragen, was infolge auch dazu führte, dass man den Vorsprung der Gästemannschaft in der 50. Spielminute auf nur noch vier Tore reduzieren konnte. In dieser Phase lebte die Mannschaft und bemühte sich die drohende Heimpleite zu vereiteln. Jedoch konnten die Kissinger ihr strukturiertes und variantenreiches Offensivspiel fortführen, sodass dieses kurze Aufbäumen der Tigers nicht genügte, um näher heranzukommen. Kurz vor Spielende verlor zudem der ansonsten glänzend aufgelegte Torwart Dominik Späth die Nerven und drosch den Spielball in unangebrachter Weise mit dem Fuß zum Anwurf, woraufhin er mit einer Zwei-Minuten-Strafe das Spielfeld verlassen musste. Das 24:30-Schlusstor von Manuel Feistle markierte lediglich Ergebniskosmetik, eines bereits in der ersten Spielhälfte verlorenen Spiels.
Langsam wird die Luft am Ende des Klassements dicker für die erste Herrenmannschaft des TSV 1871 Augsburg, weswegen es gilt die nächsten mitunter schwierigen Begegnungen für sich zu entscheiden, um mit dem Abstieg aus der Bezirksoberliga nicht im Entferntesten etwas am Hut zu haben. Erste Gelegenheit zu untermauern, dass man die Spieltauglichkeit für diese Klasse besitzt besteht bereits am kommenden Dienstag, den 31.10.2017 um 19.30 Uhr in der grünen Hölle zum Halloweenspiel gegen den direkten Tabellennachbarn VfL Günzburg II. Es ist jedoch nicht absehbar mit welcher Besetzung die Gäste anreisen werden, da sowohl deren Bayernliga-Truppe als auch A-Jugend spielfrei sind. Tigers, jetzt erst recht!
Für den TSV 1871 Augsburg spielten:
Duda, Späth (beide TW), Kranz M. (3), Koppe B. (2), Kasten P. (4), Voit (2), Stiegelmair (2), Reisner (2), Bossauer (3/1), Feistle (3), Hustý (3).