Erster Heimsieg nach spannenden 60 Minuten gegen Göggingen
Für den Geschmack des Trainerduos Schmölz/Polz ein wenig zu nervenaufreibend, konnten die Handballer der SG 1871 Gersthofen den TSV Göggingen nach einer fulminanten Schlussphase mit 28:22 besiegen.
Im Vorfeld der Begegnung war klar, dass nur eines an diesem Wochenende gegen den bis dato Zweitplatzierten zählte, die ersten beiden Punkte in eigener Halle. Somit nutzte man die Trainingseinheiten zwischen dem spielfreien Wochenende, um in erster Linie einen strukturierten Ballvortrag mit Übergang ins Positionsspiel und ein planvolles Abräumen einzustudieren, da man hier in den bisherigen Partien zu wenig Kapital schlagen konnte und sich oftmals in der gegnerischen Abwehr verbiss.
Den besseren Start in das Spiel erwischten die Hausherren und konnten sich nach fünf Spielminuten mit 4:1 Toren in Front bringen. Die Gäste wirkten unkonzentriert im eigenen Angriffsspiel und leisteten sich in diesem Abschnitt zahlreiche technische Fehler, von denen man auf Seiten der SG leider zu wenig profitieren konnte. Aus einer gefestigten 6:0-Abwehr heraus bemühte man sich den Ball zügig nach vorne zu spielen, vergab jedoch einige gute Möglichkeiten. Die Gastmannschaft aus Göggingen besann sich eines Besseren und man musste in Unterzahl den Anschlusstreffer zum 6:5 nach 15 Minuten hinnehmen. In der eigenen Defensive hatte man nun zusehends mehr gegen den agilen Rückraum zu arbeiten. Auf eine Szene am gegnerischen Kreis hätte der Abend jedoch verzichten können. Nachdem Kreisläufer Nils Lindloff mehrfach traktiert worden war, stürzte dieser in das Kniegelenk des Göggingers Jonas Richert, der sich hierbei vermutlich schwer verletzte. Doch das kurze Aufbäumen der TSVler konnte die Hausherren erfolgreich kontern, und so erzielten Markus Walter und Timm Erhard innerhalb weniger Minuten die Treffer zur zwischenzeitlichen 9:5-Führung. Obwohl man in eigener Überzahl spielte und Torhüter Müller mehrmals glänzend parierte, konnten die Gäste in der 26. Spielminute erstmals zum 9:9 ausgleichen, da die Überzeugung beim Abschluss fehlte und man über fünf Minuten ohne Torerfolg blieb. Fortan gelang es immer wieder mit einem Tor in Führung zu gehen, doch ein größerer Vorsprung konnte nicht herausgespielt werden, sodass sich beide Mannschaften dann mit 13:13 in die Halbzeitpause verabschiedeten.
Insbesondere die nachlassende Defensivarbeit, war Inhalt der Halbzeitansprache der beiden 1871-Coaches, denn diese war ausschlaggebend dafür, dass die Gäste aus Göggingen den Anschluss wiederherstellen konnten. Ferner wollte man die eigene Tiefschlafphase nach der Halbzeit endlich ablegen und mit mehr Bewegung ohne Ball im Angriff in den zweiten Durchgang starten.
In den ersten Minuten bot sich ein nahezu unverändertes Bild auf Seiten der SG. In der Defensive ließ man sich zu sehr von der Spielweise der Gäste einschläfern und fand nicht so recht Zugriff. Im Angriffsspiel konnte man sich nicht entscheidend durchsetzen. Daher blieb es dabei, dass sich beide Teams munter in der Führung abwechselten. Infolge des ersten in dieser Saison vergebenen Siebenmeter durch Markus Walter, konnte der TSV Göggingen einen hauchdünnen Vorsprung wahren. Ein jäher Aufschrei ging durch die Halle als Moritz Voit in der 42. Spielminute aus aussichtsreicher Position von seinem Gegenspieler im Sprung zu Fall gebracht wurde. Das Schiedsrichtergespann handelte entschlossen und verwies den Gögginger Spieler Simon Thomas wegen dieses überflüssigen Fouls auf der Rechtsaußenposition des Spielfeldes. Direkten Einfluss auf das Spiel hatte diese Entscheidung jedoch nicht, denn die Hausherren versäumten aus der eigenen Überzahl einfache Tore zu generieren. Kurz darauf handelte man sich zudem eine weitere Zwei-Minuten-Zeitstrafe ein und der Gögginger Jonas Höfner verwandelte den verursachten Siebenmeter zur 17:18-Gästeführung. Bis zur 51. Spielminute stand das Spiel auf Messers Schneide. Ehe sich die Gastgeber, wohlbemerkt in eigener Unterzahl, aus einer standhaften Defensive heraus, Tor um Tor absetzen konnten und dem Gästeteam knapp zehn Minuten keinen Torerfolg schenkten. Vor allem Lukas Schmölz als Spielertrainer, konnte in dieser Phase Sicherheit am eigenen Kreis ausstrahlen und auch Torwart Müller tat sein Übriges, um den Angreifern das Leben schwer zu machen. Beim Endstand von 28:22 beendeten die beiden Unparteiischen das Spiel und der erste Heimerfolg der Saison für die SG 1871-Männer stand zu Buche.
Schon am nächsten Wochenende gilt es sich erneut zu beweisen. Dann ist man zu Gast beim BHC Königsbrunn, der seinerseits einen ungefährdeten 33:41-Auswärtserfolg beim Tabellenschlusslicht Kissinger SC erzielen konnte. Hierbei möchte man keinesfalls an das Heimdebakel vom letzten Jahr anknüpfen, bei dem man mit 22:23 unter die Räder kam. Ein besonderes Augenmerk gilt es hier dem 14-fachen Torjäger gegen den KSC, Lukas Alber zu schenken. Spielbeginn ist am Samstag, 18.11.2023 um 19:30 Uhr in der Dreifachhalle Königsbrunn.
Für die SG aktiv waren:
Müller, Wiedemann (beide Tor), Kranz (2), Koppe, Haunstetter, Erhard (3), Schmölz (3), Walter Markus (7/4), Lindloff (1), Merz, Voit (2), Feistle (2), Schubert (4/1), Walter Manuel (4)