SG Männer – HSG Lauingen/Wittislingen 29:29 (13:15)

SG-Männer trotzen Aufstiegskanditaten einen Punkt ab


Mit einer starken Leistung haben die Männer der SG 1871 Augsburg/Gersthofen der HSG
Lauingen-Wittislingen einen Punkt abtrotzen können. Dabei standen die Vorzeichen alles andere
als optimal. Unter der Woche konnte das Trainergespann nur mit einem sehr überschaubaren
Kader trainieren. Einige der Akteure kämpften mit Erkältungen, Felix Seitz zog sich in der Partie
gegen Haunstetten einen Bruch des Nasenbeins zu und konnte somit weder trainieren, noch
gegen den Tabellenzweiten mitwirken.


Trotz aller Widrigkeiten war bereits vor der Partie zu spüren, dass das Team bereit war, 60 Minuten
lang alles zu geben, um den selbsternannten klaren Favoriten ein Bein zu stellen. Coach Schmölz
wies in seiner Ansprache darauf hin, dass mit einer engagierten und geschlossenen
Mannschaftsleistung auch ein Sieg möglich ist. Wichtig hierbei sei aber, jede Aktion mit absoluter
Überzeugung und einer Prise Spielwitz durchzuführen. Im Laufe des Abends stellte sich heraus,
dass die Worte der Coaches Früchte tragen sollten.


Der Beginn der Partie gestaltete sich zunächst sehr offen. Beide Teams legten nicht sofort alle
Karten auf den Tisch, sodass nach zehn Minuten lediglich ein 3:3 Unentschieden auf der
Anzeigetafel abzulesen war. Durch teils unglückliche Aktionen in der Defensive erhielt Manuel
Walter bereits nach 12 Minuten seine zweite Zeitstrafe, sodass dieser sich für den Rest des
Matches in der Abwehr etwas zurückhalten musste, um nicht bereits nach so kurzer Spieldauer
auf die Tribüne geschickt zu werden. Diese Phase nutzten die Gäste aus. Die HSG erzielte vier
Tore in Folge und konnte sich so den ersten Vorsprung des Abends erspielen. Auch dies war
wieder begünstigt durch Zeitstrafen und daraus resultierende Strafwürfe. Beim Stand von 5:9
nahm das Trainergespann der Tiger ein Timeout. Hier wurde nun darauf hingewiesen, dass die
Defensive zwar grundsätzlich solide arbeitete, jedoch unbedingt mehr Augenmerk darauf gerichtet
werden soll, die Gegenspieler möglichst zu zweit zu attackieren, um weitere unnötige Zeitstrafen
und Siebenmeter zu vermeiden. Ebenso wurde nochmals darauf hingewiesen, dass Bewegung im
Angriffsspiel der Schlüssel zum Torerfolg war, dies sollte somit weiter forciert werden. Die
Anweisungen der Coaches trafen genau ins Schwarze. Tor um Tor konnte sich die SG wieder
heran kämpfen, sodass sich die Gäste nach 27 Minuten beim Stand von 11:12 ebenfalls
gezwungen sahen, ihrerseits eine Auszeit zu nehmen. Bereits zu diesem Zeitpunkt konnte man auf
der Gästebank erste Unzufriedenheit wahrnehmen. Bis zum Ende der ersten Halbzeit ließen sich
die Gastgeber nicht abschütteln, sodass man sich beim Stand von 13:15 in die Kabine zurückzog.
Die Stimmung während der Pause war in den Reihen der Tiger hervorragend. Jeder einzelne
Akteur spürte, dass dieses Match zu gewinnen war. Man motivierte sich gegenseitig, Coach
Schmölz justierte seinerseits nochmals an den Stellschrauben und wies nochmal darauf hin, dass
die Gäste bei zunehmender Spieldauer nervös werden würden, solange die Partie so offen bleibt.
Selbst die Tradition, dass die SG den Beginn der zweiten Halbzeit verschläft, wurde diesmal
gebrochen. Das Team war von Anfang an hellwach und konnte so nach 37 Minuten sogar die
Führung zum 18:17 erzielen. Lukas Nachbauer und Markus Walter, die zum wiederholten Male
erfolgreichsten Werfer der Tiger konnten immer wieder wichtige Tore erzielen. Das Torhüter-Duo
Erik Wiedemann und Dominik Späth entschärfte mehrere klare Torchancen der Gäste. So war
nach 40 Minuten beim Stand von 20:20 immer noch keine Vorentscheidung getroffen, was der
HSG sichtlich gar nicht schmeckte. Mit einem Doppelschlag zum 22:20 gingen die Tiger erstmals
mit zwei Toren in Führung, was die Lauinger/Wittislinger wieder dazu brachte, ein Timeout zu
nehmen. Diese Gelegenheit nutzten die Hausherren, sich auf die Schlussminuten vorzubereiten.
Die Vorgabe lautete nun klare Chancen herausspielen und dann eiskalt zuschlagen. Auch dies
klappte zunächst hervorragend. Die HSG konnte den Abstand nicht verkürzen, sondern die Tiger
legten nochmals Kohlen nach. Nach knapp 52 Minuten stand es so 26:22 und die Überraschung
war zum greifen nah. Leider leistete sich das Team ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt die eine
oder andere Ungenauigkeit, was die Gäste nun wieder ausnutzten und vier Minuten vor Schluss
den Rückstand auf zwei Tore verkürzten. Manuel Walter, der bis zu diesem Zeitpunkt sehr
diszipliniert arbeitete, erhielt nun seine dritte Zeitstrafe, was den Gästen in dieser entscheidenden
Phase natürlich in die Karten spielte. Markus Walter erzielte zwar eine Minute vor Schluss den
Treffer zum 28:26, die HSG konnte mit einem schnellen Angriff jedoch sofort verkürzen. Auch die
letzte Aktion gehörte nun nochmal den Gästen, die einen Strafwurf mit der Schlusssirene zum
Endstand von 29:29 verwandeln konnten.


Natürlich wäre hier der Sieg möglich gewesen. Das Team war sich schließlich jedoch einig, dass
dieser Punkt ein gewonnener Punkt ist. Man hat deutlich gezeigt, dass mit der SG 1871
Augsburg/Gersthofen jederzeit zu rechnen ist. Ebenso wurde das erste Etappenziel, zum Ende der
Hinrunde im Tabellenmittelfeld zu stehen, erreicht. Mit 11:11 Punkten steht man aktuell vor
direkten Konkurrenten wie Königsbrunn, Göggingen und Friedberg.


Zum Jahresabschluss und gleichzeitigem Auftakt der Rückrunde empfängt das Team den TSV
Göggingen. Hier haben die Jungs noch eine offene Rechnung aus dem Hinspiel zu begleichen,
wo man eigentlich das bessere Team war, jedoch den Sieg durch eigene Unzulänglichkeiten
verschenkt hat. Mit einer ähnlich leidenschaftlichen Leistung wie gegen Lauingen/Wittislingen ist
hier der Sieg auf jeden Fall möglich. Anpfiff der Partie am 17.12. ist um 20 Uhr in der PKG-Halle in
Gersthofen. Auch hier freut sich das Team über zahlreiche Unterstützung, um dann im Januar mit
einer positiven Punktebilanz wieder durchzustarten!


Für die SG 1871 Augsburg/Gersthofen spielten:
Späth, Wiedemann (Tor), Kranz M. (1), Lindloff, Erhard (3), Polz (2), Walter Markus (10/3),
Nachbauer (8), Kranz A., Feistle (2), Walter Manuel (3), Ziernhöld